Digitale Transformation in der 2. Phase der staatlichen bayerischen Lehramtsausbildung – Stand Februar 2025
Nach diesem Kapitel sind Sie bestens informiert und können im Lehrkräftezimmer mitreden, wenn sich Ihre staatlichen KollegInnen darüber austauschen, wie Schulen und Lehrkräfte in der digitalen Transformation unterstützt werden.
Sprechen staatliche KollegInnen vom BdB, tun sich bei so manchem Fragezeichen auf - ab jetzt nicht mehr: "Die Beraterinnen und Berater digitale Bildung [BdB] unterstützen die Schulen vor Ort beider Medienkonzeptarbeit, koordinieren Fortbildungsbedarfe und bilden selbst Lehrkräfte fort. Sie richten Informationsveranstaltungen für Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte zu medienpädagogischen und informationstechnischen Themen aus und erstellen Beratungsmaterialien sowie Konzepte für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Darüber hinaus beraten sie in IT-Ausstattungsfragen, vernetzen Schulen und unterstützen die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sachaufwandsträgern" (Quelle). Die Vielschichtigkeit dieses Themenbereichs erfordert eine Schwerpunktsetzung innerhalb der gemeinsamen Aufgaben des Beratungs- und Unterstützungsnetzwerks in zwei Rollen:
mBdB (medienpädagogische Beratung): Beratungsschwerpunkt → Vermittlung medienpädagogischer Kompetenzen
iBdB (informationstechnische Beratung): Beratungsschwerpunkt → Vermittlung informationstechnischer und mediendidaktischer Kompetenzen
Wissen für Angeber (Wenn Sie also in Zeitnot sind oder nicht angeben wollen, verpassen Sie keine wesentlichen Informationen, wenn Sie die folgenden Links nicht anklicken. 😉)
Ein Einblick darin, wie die digitale Transformation in der Ausbildung staatlicher Lehrkräfte behandelt wird, eröffnet Ihnen die Möglichkeit, im Lehrkräftezimmer mit Ihren staatlichen KollegInnen auf Augenhöhe mitzudiskutieren – und Ihnen vielleicht sogar noch das ein oder andere Neue mitzugeben, wie z. B. Folgendes: Der Prozess der globalen digitalen Transformation begann schon vor einigen Jahren, was die Europäische Kommission dazu veranlasste, Konzepte zu entwickeln, mit denen die digitale Teilhabe der europäischen BürgerInnen sichergestellt werden soll. Aus einem dieser Konzepte entwickelte sich der DCE-B. Zeitlich stellt sich der Ablauf wie folgt dar:
2013: Veröffentlichung des europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen DigComp 1.0 durch die Europäische Kommission für alle BürgerInnen, KonsumentInnen, Lehrende & Organisationen – Stand Juni 2023: DigComp 2.2
2016: Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ zeigt Bereiche auf, in denen Lernende für eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft kompetent sein sollten (Bereiche hier auf einen Blick)
2017: DigComp wird konkretisiert für Bildungsbereich: DigCompEdu; bayerische Übersetzung des Papiers für den Bereich Schule: Kompetenzrahmen zur Medienbildung;
2021: Lehren und Lernen in der digitalen Welt: Konkretisierungen zum Strategiepapier hinsichtlich des Bildungsortes Schule; a star is born 😉: DigCompEdu Bavaria
Aufnahme der Entwicklungen in die 2. Phase der bayerischen Lehramtsausbildung
Die Lehrkräftebildung in Deutschlandsetzt sich aus 3 Säulen zusammen
- Phase 1: Studium
- Phase 2: Vorbereitungsdienst/Referendariat
- Phase 3: lebenslanges Lernen, Fort- & Weiterbildung
Bezogen auf Phase 1 stellt sich die Situation wie folgt dar:
- BMBF[8] unterstützte Länder & Hochschulen von 2013 – 2023 mit 500 Millionen Euro im Zuge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ bei der Entwicklung innovativer Konzepte für das Lehramtsstudium
- Proprium der Qualitätsoffensive war zwar nicht der digitale Kulturwandel, es entstanden jedoch Konzepte, die diesen zum Thema hatten, siehe z.B. Projekte aus Bayern hier (mehr Informationen durch Klick auf die Punkte auf der Landkarte)
- (noch) kein verbindliches Hochschul-Curriculum für die Ausbildung digitaler Mindestkompetenzstandards
Beispiele für innovative Hochschulinitiativen:
- LMU: mit digitalen Medien guten Unterricht halten – Simulation Digivate, Medienkompetenztest-Tool für angehende Lehrkräfte IN.K19+, 2 Beispiele aus dem interdisziplinären Kompetenzzentrum DigiLLab
- Universität Konstanz: Lehrerbildung für eine Kultur der digitalen Transformation an Gymnasien und Beruflichen Schulen
- Goethe-Universität, Lehrstuhl für Religionspädagogik und Mediendidaktik: diverse Forschungsprojekte und Lehrveranstaltungen, deren zentrales Thema Religionspädagogik im digitalen Kulturwandel ist
Bezogen auf Phase 2 stellt sich die Situation wie folgt dar:
Pilotversuch im Schuljahr 2017/18 an der Realschule am Europakanal in Erlangen: DiBiS[9] mit Geldern aus dem 2021 abgeschlossenen Schulversuch Digitale Schule 2020[10], bisher am meisten rezipiertes und über Mundpropaganda verbreitetes inoffizielles Konzept zur digitalen Bildung im Seminar (mebis-Kurs DiBiS2020 - in diesen können Sie sich bei Interesse selbst einschreiben)
bisher noch keine explizit verbalisierte Aufnahme des digitalen Kulturwandels in die Ausbildung, in § 16 ZALGM 5 schwingt diese Aufforderung jedoch selbstverständlich mit:

im Gegensatz dazu schon explizite Aufnahme des digitalen Kulturwandels in die Ausbildung von Religionslehrkräften [siehe Grundlagen einer kompetenzorientierten Ausbildung für Religionslehrkräfte, Stand 2021, S. 8 („digitale und mediale Lebenswelt“) und 12 („digitale Lernformen“)]
neu in der Lehramtsausbildung ab Schuljahr 2023/24: ein verpflichtender Seminartag pro Schuljahr, zu dem ein BdB eingeladen wird
Bezogen auf Phase 3 stellt sich die Situation wie folgt dar:
- seit September 2019: flächenwirksame Fortbildungsoffensive zur Digitalisierung im Rahmen des Masterplans BAYERN DIGITAL II
- eLearning-Kompetenzzentrum der ALP Dillingen
- diverse Fortbildungen von Schulen, Vereinen und Anbietern auf dem freien Markt (Wettbewerb unter Tech-Anbietern im Bildungsbereich fördert Innovation, bringt jedoch Herausforderungen mit sich: Kosten, die nicht alle Schulen tragen können, potenzielle Datenschutzrisiken, Abhängigkeiten von bestimmten Plattformen, Deutungshoheiten über Begriffe wie Leistung etc.)
[8] Bundesministerium für Bildung und Forschung
[9] Akronym für „Digitale Bildung in der Seminarausbildung“, das ich von Kai Wörner übernehmen durfte – DANKE, Kai!
[10] Seit 2022 laufendes Projekt: Digitale Schule der Zukunft (Pilotversuch), Fortführung hier
Digitale Transformation in der 2. Phase der staatlichen bayerischen Lehramtsausbildung – Stand Februar 2025
Nach diesem Kapitel sind Sie bestens informiert und können im Lehrkräftezimmer mitreden, wenn sich Ihre staatlichen KollegInnen darüber austauschen, wie Schulen und Lehrkräfte in der digitalen Transformation unterstützt werden.
Sprechen staatliche KollegInnen vom BdB, tun sich bei so manchem Fragezeichen auf - ab jetzt nicht mehr: "Die Beraterinnen und Berater digitale Bildung [BdB] unterstützen die Schulen vor Ort beider Medienkonzeptarbeit, koordinieren Fortbildungsbedarfe und bilden selbst Lehrkräfte fort. Sie richten Informationsveranstaltungen für Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte zu medienpädagogischen und informationstechnischen Themen aus und erstellen Beratungsmaterialien sowie Konzepte für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Darüber hinaus beraten sie in IT-Ausstattungsfragen, vernetzen Schulen und unterstützen die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sachaufwandsträgern" (Quelle). Die Vielschichtigkeit dieses Themenbereichs erfordert eine Schwerpunktsetzung innerhalb der gemeinsamen Aufgaben des Beratungs- und Unterstützungsnetzwerks in zwei Rollen:
mBdB (medienpädagogische Beratung): Beratungsschwerpunkt → Vermittlung medienpädagogischer Kompetenzen
iBdB (informationstechnische Beratung): Beratungsschwerpunkt → Vermittlung informationstechnischer und mediendidaktischer Kompetenzen
Wissen für Angeber (Wenn Sie also in Zeitnot sind oder nicht angeben wollen, verpassen Sie keine wesentlichen Informationen, wenn Sie die folgenden Links nicht anklicken. 😉)
Ein Einblick darin, wie die digitale Transformation in der Ausbildung staatlicher Lehrkräfte behandelt wird, eröffnet Ihnen die Möglichkeit, im Lehrkräftezimmer mit Ihren staatlichen KollegInnen auf Augenhöhe mitzudiskutieren – und Ihnen vielleicht sogar noch das ein oder andere Neue mitzugeben, wie z. B. Folgendes: Der Prozess der globalen digitalen Transformation begann schon vor einigen Jahren, was die Europäische Kommission dazu veranlasste, Konzepte zu entwickeln, mit denen die digitale Teilhabe der europäischen BürgerInnen sichergestellt werden soll. Aus einem dieser Konzepte entwickelte sich der DCE-B. Zeitlich stellt sich der Ablauf wie folgt dar:
2013: Veröffentlichung des europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen DigComp 1.0 durch die Europäische Kommission für alle BürgerInnen, KonsumentInnen, Lehrende & Organisationen – Stand Juni 2023: DigComp 2.2
2016: Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ zeigt Bereiche auf, in denen Lernende für eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft kompetent sein sollten (Bereiche hier auf einen Blick)
2017: DigComp wird konkretisiert für Bildungsbereich: DigCompEdu; bayerische Übersetzung des Papiers für den Bereich Schule: Kompetenzrahmen zur Medienbildung;
2021: Lehren und Lernen in der digitalen Welt: Konkretisierungen zum Strategiepapier hinsichtlich des Bildungsortes Schule; a star is born 😉: DigCompEdu Bavaria
Aufnahme der Entwicklungen in die 2. Phase der bayerischen Lehramtsausbildung
Die Lehrkräftebildung in Deutschlandsetzt sich aus 3 Säulen zusammen
- Phase 1: Studium
- Phase 2: Vorbereitungsdienst/Referendariat
- Phase 3: lebenslanges Lernen, Fort- & Weiterbildung
Bezogen auf Phase 1 stellt sich die Situation wie folgt dar:
- BMBF[8] unterstützte Länder & Hochschulen von 2013 – 2023 mit 500 Millionen Euro im Zuge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ bei der Entwicklung innovativer Konzepte für das Lehramtsstudium
- Proprium der Qualitätsoffensive war zwar nicht der digitale Kulturwandel, es entstanden jedoch Konzepte, die diesen zum Thema hatten, siehe z.B. Projekte aus Bayern hier (mehr Informationen durch Klick auf die Punkte auf der Landkarte)
- (noch) kein verbindliches Hochschul-Curriculum für die Ausbildung digitaler Mindestkompetenzstandards
Beispiele für innovative Hochschulinitiativen:
- LMU: mit digitalen Medien guten Unterricht halten – Simulation Digivate, Medienkompetenztest-Tool für angehende Lehrkräfte IN.K19+, 2 Beispiele aus dem interdisziplinären Kompetenzzentrum DigiLLab
- Universität Konstanz: Lehrerbildung für eine Kultur der digitalen Transformation an Gymnasien und Beruflichen Schulen
- Goethe-Universität, Lehrstuhl für Religionspädagogik und Mediendidaktik: diverse Forschungsprojekte und Lehrveranstaltungen, deren zentrales Thema Religionspädagogik im digitalen Kulturwandel ist
Bezogen auf Phase 2 stellt sich die Situation wie folgt dar:
Pilotversuch im Schuljahr 2017/18 an der Realschule am Europakanal in Erlangen: DiBiS[9] mit Geldern aus dem 2021 abgeschlossenen Schulversuch Digitale Schule 2020[10], bisher am meisten rezipiertes und über Mundpropaganda verbreitetes inoffizielles Konzept zur digitalen Bildung im Seminar (mebis-Kurs DiBiS2020 - in diesen können Sie sich bei Interesse selbst einschreiben)
bisher noch keine explizit verbalisierte Aufnahme des digitalen Kulturwandels in die Ausbildung, in § 16 ZALGM 5 schwingt diese Aufforderung jedoch selbstverständlich mit:

im Gegensatz dazu schon explizite Aufnahme des digitalen Kulturwandels in die Ausbildung von Religionslehrkräften [siehe Grundlagen einer kompetenzorientierten Ausbildung für Religionslehrkräfte, Stand 2021, S. 8 („digitale und mediale Lebenswelt“) und 12 („digitale Lernformen“)]
neu in der Lehramtsausbildung ab Schuljahr 2023/24: ein verpflichtender Seminartag pro Schuljahr, zu dem ein BdB eingeladen wird
Bezogen auf Phase 3 stellt sich die Situation wie folgt dar:
- seit September 2019: flächenwirksame Fortbildungsoffensive zur Digitalisierung im Rahmen des Masterplans BAYERN DIGITAL II
- eLearning-Kompetenzzentrum der ALP Dillingen
- diverse Fortbildungen von Schulen, Vereinen und Anbietern auf dem freien Markt (Wettbewerb unter Tech-Anbietern im Bildungsbereich fördert Innovation, bringt jedoch Herausforderungen mit sich: Kosten, die nicht alle Schulen tragen können, potenzielle Datenschutzrisiken, Abhängigkeiten von bestimmten Plattformen, Deutungshoheiten über Begriffe wie Leistung etc.)
[8] Bundesministerium für Bildung und Forschung
[9] Akronym für „Digitale Bildung in der Seminarausbildung“, das ich von Kai Wörner übernehmen durfte – DANKE, Kai!
[10] Seit 2022 laufendes Projekt: Digitale Schule der Zukunft (Pilotversuch), Fortführung hier
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